Die Kinomomente des Jahres 2015

Es war ein Jahr des Fließens, in dem man sich an das Vergessen erinnerte. Daher ist mein kleiner Rückblick dieses Jahr nicht nach den Filmen geordnet, sondern nach verschiedenen Phänomenen, Emotionen oder Symptomen des Filmjahres, die in sich die Geschichte einer wiederkehrenden Liebe und Angst erzählen.

Die Berührung

No No Sleep

2015 war ein Jahr für das Potenzial einer Liebe im Kino. Es lebte von den Möglichkeiten, sich doch einmal zu berühren, zu küssen, wenn nicht in der Realität, so doch in einem Traum, in einem abwesenden Moment oder in einem anderen Körper. Eine der großen Szenen der Berührung findet sich in No No Sleep von Tsai Ming-liang. Lee Kang-sheng liegt in einer heißen Wanne mit einem anderen Mann. Es ist ein Moment, bei dem man nicht weiß, ob es eine Berührung gibt oder nicht. Eine Hand greift unter Wasser nach einer anderen Hand. Ist es eine Illusion, eine Sehnsucht, passiert es wirklich? In Cemetery of Splendour von Apichatpong Weerasethakul gibt es die Faszination der Berührung von Schlafenden. Wie alles im Film bewegt sich diese Lust in einer Dazwischenheit von Ekel und Verführung sowie Spiel und Tod. Mit einer Berührung übertritt man die Schwelle, sie ist wie eine Erinnerung an die Gegenwart. Es sind die leichten Berührungen wie in Carol von Todd Haynes oder L‘ombre des femmes von Philippe Garrel, kaum sichtbare Berührungen wie in Samuray-S von Rául Perrone oder die zerfetzenden Berührungen wie in The Exquisite Corpus von Peter Tscherkassky (der nicht nur die Körper berührt, sondern gleich den Filmkörper), die letztlich ein Fieber auslösen. Die Berührungen haben uns weniger gerührt als zerstört.

Der Kuss

Carol

Und dann stürzt man sich hinein. Arnaud Desplechin hat in seinem Trois souvenirs de ma jeunesse etwas vollbracht, was mutig ist: Der Filmkuss. Ganz klassisch, magisch. Das Verschmelzen zweier Menschen, das Symbol, das Klischee, das Kino, ja. Es war Godard – ausgerechnet er – der gefordert hat, dass das Kino wieder zurück zu einer solchen Leichtigkeit muss. Desplechin, der manchmal zu Unrecht mit Rohmer verglichen wurde, hat gezeigt, dass er genau das kann, denn wo bei Rohmer ein Kuss nicht einfach nur ein Kuss sein will, da kann er bei Desplechin ein Kuss sein. Es ist die Lust daran, die Hingabe.  Eine ähnlich mutige und kräftige Einfachheit gibt es am Ende von Carol. Lange habe ich kein derart kompromissloses und keinesfalls aufgesetztes Happy End gesehen. Einen ganz anderen Kuss gibt es im zweiten Teil von Hong Sang-soos Right Now, Wrong Then. Hier geht es um die Unbeholfenheit, die Schüchternheit. Es ist ein Kuss auf die Wange mit dem Versprechen, dass es das nächste Mal die Lippen werden. In diesem Versprechen taucht wieder das Potenzial einer Liebe auf, einer anderen Zeit. Es muss ein neues Treffen geben, einen neuen Versuch, einen zweiten Kuss. Aber gibt es den?

Die Krankheit

Les dos rouge2

Schließlich verlässt die Protagonisten des Kinos 2015 die Kraft. Sie brechen zusammen im Rauch einer geheimen Schwangerschaft wie in The Assassin von Hou Hsiao-hsien oder sie entdecken einen mysteriösen roten Punkt auf ihrem Rücken wie Bertrand Bonello in Les dos rouge von Antoine Barraud. Die Körper versagen und mit ihnen verschwimmt die Seele, das Selbstvertrauen. Das beständige Husten im tödlichen Ascheregen von La tierra y la sombra von César Augusto Acevedo ist Inbegriff dieses Dahinsiechens, das gleichermaßen jegliches Potenzial der Liebe erstickt, als auch genau diese wieder von Neuem ermöglicht, wenn das was man liebt nicht die Kraft, sondern die Schwäche des Partners, des Vaters oder des Fremden ist. Außer Chantal Akerman in No Home Movie hat kaum ein Filmemacher Krankheiten offen thematisiert. Vielmehr waren es unerklärliche, fast magische Elemente, gar nicht so verschieden von einer Berührung oder einem Kuss. Darin liegt auch ein letztes Aufbäumen des Spirituellen im westlichen Kino, das die Krankheit als (surrealistische) Erscheinung inszeniert, als ein Geheimnis und Tabu, das ganz vorsichtig umflogen wird mit Gefühlen einer wundervollen Dekadenz wie bei Barraud oder der Schönheit, die den Tod bringt wie bei Acevedo. Im Kino, vermag die Direktheit genauso zu treffen wie ihre innere Zensur, die Angst.

Die Angst

No Home Movie

Im Dunkel einer plötzlichen Nacht irrt die Kamera von Akerman in No Home Movie durch das Haus ihrer Mutter. Sie rettet sich hinaus auf den Balkon, wild atmend und dann verschwindet sie im Bad, wo Wasser die Badewanne flutet. Es ist dies eine absolut einzigartige Szene, denn Akerman filmt das Aufwachen aus einem Albtraum hier wie einen Albtraum. Man kennt solche Tricks von Filmemachern, wenn man glaubt, dass die unheimliche Traumsequenz vorbei ist und sie dann doch weitergeht. Aber darum geht es bei Akerman nicht, weil es keine Illusion eines Friedens gibt, es gibt keinen Unterschied zwischen dem Aufwachen und Schlafen, zwischen den obskuren Schatten Innen und Außen, es bleibt ein Horror, eine Angst.

Das Unvermögen

One floor below

Ein erster Versuch, aus dieser Angst zu entkommen, ertränkt sich im eigenen Unvermögen. Wieder hat vor allem das rumänische Kino einige unvergessliche Momente des Unvermögens gefunden. Da wäre ein Wünschelroutenexperte in Corneliu Porumboius Comoara und ein verzweifelter, zögernder, lügender, ängstlicher Protagonist in Radu Munteans Un etaj mai jos. Dort filmt Muntean seinen Protagonisten ähnlich wie Renoir Michel Simon filmte, wie ein Raubtier. Teodor Corban liefert eine Darstellung ab, die neben  jener von Jung Jae-young in Right Now, Wrong Then sicherlich zu den besten schauspielerischen Leistungen des Jahres gehört. Beide fabrizieren ein Unvermögen, indem sie alles dafür tun, dieses zu verstecken, sodass es für den Zuseher sicht- und fühlbar wird. Dieses Schauspiel existiert in der Wahrheit einer Lüge oder besser: im Spiel mit der Identität, die sich dadurch offenbart, dass man sich selbst nicht wahrhaben will, verstecken will und sogar erneuern darf wie im Fall von Jung Jae-young, der zweimal dasselbe anders leben darf und doch vor uns der gleiche bleibt. Als dritte schauspielerische Verunsicherung sei hier noch Jenjira Pongpas in Cemetery of Splendour genannt, deren Unvermögen sich in den weit aufgerissenen Augen einer identitätslosen Sehnsucht äußert. Was in diesem Unvermögen, das aus Angst entsteht, noch bleibt, ist das Blicken, das Beobachten. Johan Lurf hat zwei spannende Blicke gezeigt, die politische Strukturen hinterfragen. In Embargo und Capital Cuba ist ein Blick auch immer zugleich das Angeblick-Werden. Die Machtlosigkeit und Penetration dieser Blicke, es ist das Kino selbst, das sich dahinter verbirgt, verunsichert, immer nur ein Potenzial.

Die Flucht

Kaili-Blues

Und was einem bleibt, ist die Flucht. Es ist nicht nur so, dass der Mainstream 2015 eine enorme Lust an Verfolgungsjagden entfesselt hat, die in Mad Max: Fury Road ihren nackten Gipfel erreichte, sondern auch der Filmemacher selbst floh in Person von Miguel Gomes aus seinem ersten Teil von As Mil e uma Noites. Und doch führen diese eskapistischen Ausbrüche in leere Versprechen. Der Weg führt zurück. Von der Illusion in die Realität und von der Realität in die Illusion. Ein flirrendes Wechselspiel zwischen dem Aktuellen und dem Vergangenen hat sich 2015 in den Kinos entfaltet. Es sind die unterschiedlichen zeitlichen Schichten in Cemetery of Splendour, die nostalgische Vergangenheit der Zukunft in Star Wars: The Force Awakens von J.J. Abrams, die Landschaften Chinas, die heute genau so aussehen, wie vor über 1000 Jahren in The Assassin,das beständige Echo in Aus einem nahen Land von Manfred Neuwirth, japanische Stummfilme entstanden mit digitalen Technologien im Haus eines Argentiniers in Samuray-S oder Jean Renoir, der als Synthese einer dialektischen Gefangenschaft aus einem Aquarium ausbricht in Jean-Marie Straubs L‘aquarium et la nation. Die Flucht geht nach vorne zurück, zurück in die Zukunft und vorne ist es mehr hinten als jetzt. Das Ende von Bi Gans hypnotischen Kailil Blues lässt die Zeit dann tatsächlich rückwärts laufen. Die Flucht zurück, der Neuanfang, die Nostalgie und die Erkenntnis, dass man nirgends wirklich hinfliehen kann. Es ist dies das Kino einer Identitätskrise. Ihr perfektes Bild findet diese Krise im Schlussbild von Jia Zhang-kes ansonsten über weite Strecken enttäuschenden Mountains May Depart: Im Schnee tanzt die großartige Zhao Tao zur unerfüllten und schrecklichen „Go West“ Hoffnung einer Vergangenheit. Eine Welt, die sich geöffnet hat, um wieder davon zu träumen, träumen zu dürfen, dass man sich öffnet. Aber man ist schon offen und diese Zukunft war auch nur Geschichte. Vor was flieht man?

Die Verschwundenen

IEC Long

Es ist klar, dass man in diesem Nebel aus Flucht, Angst, Berührung und Sehnsucht verschwinden wird, wie die Berggipfel hinter den Wolken in The Assassin. Vielleicht verschwindet man in einen Wald wie in The Lobster von Giorgos Lanthimos oder man versteckt sich einfach mitten im Bild wie einer dieser Flüchtenden im Mise-en-Scène Spektakel Aferim! von Radu Jude. Das Filmmaterial löst sich auf, die Asche bedeckt die Repräsentation, ein Hund verschwindet in der Magie von Sayombhu Mukdeepromein, ein Ozean überflutet all unsere Existenzen wie in Storm Children, Book One von Lav Diaz. Es bleibt Treibgut, kleine Reste wie in Things von Ben Rivers oder IEC Long von João Pedro Rodrigues und João Rui Guerra da Mata, mehr scheint nicht mehr möglich, wenn man von der Gegenwart erzählen will. Entweder die Fragmente dieser Identitästlosigkeit oder das Bedauern über ihren Verlust wie auf dem Gesicht von Stanislas Merhar in L‘ombre des femmes, der zeigt, wie man sich selbst belügt, um zu lieben. Hilflos irren auch die starken Figuren in Happy Hour von Hamaguchi Ryusuke durch die Welt nachdem eine ihrer Freundinnen körperlich und auch bezüglich ihrer Identität verschwunden ist. Selbst die Heldinnen Hollywoods verschwinden wie Emily Blunt in Sicario von Dennis Villeneuve. Es ist das Verschwinden in einer Machtlosigkeit und wir verdanken es den großen Filmemachern unserer Zeit wie Akerman, Garrel, Rodrigues&Guerra da Mata, Diaz, de Oliveira oder Weerasethakul, dass sich in diesem Verschwinden eine Sinnlichkeit greifen lässt. Der Sinn und die Sinnlichkeit des Verschwindens. Viel brutaler verschwindet die Bedeutung des Bildes und des Kinos in 88:88 von Isiah Medina. Hier verschwindet alles in der Flut der Bilder, die Montage regiert, aber sie steht nicht mehr im Dienst der Bilder, die sie verbindet, sondern sie wird zum einzigen Zweck eines Zappings und Clickings, das unsere Wahrnehmung in Zeiten dieser Identitätskrise bestimmt. Eine Schwerelosigkeit setzt ein, sie fühlt sich nur sehr schwer an.

Die Wiederkehr

Cemetery of Splendour2

Der einzige Film, der aus dieser Reise der Angst zurückkehrt, der Film, der gleich Phönix tatsächlich wiederkehrt, ist Visita ou Memórias e Confissões von Manoel de Oliveira. Verschlossen, um nach dem Tod sichtbar zu werden, ist dieser Film eine wirkliche Offenbarung, in der sich der Stil eines Mannes als seine Seele entpuppt. Er zeigt, dass Berührung im Kino immer im Wechselspiel aus Wahrnehmung und Selbst-Wahrnehmung entsteht. Die Distanz, sei sie zeitlich, räumlich oder emotional und die Umarmung, Zärtlichkeit, das Treiben in und jenseits einer Zeit und Zeitlichkeit. Dann schließen wir die Augen und fallen in eine Rolltreppen-Hypnose der Schlafkrankheit und vor uns kann nicht nur die Vergangenheit vergegenwärtigt werden, sondern auch die Gegenwart in ihrer Vergänglichkeit greifbar werden. Das Kino 2015 bemüht sich nicht mehr so stark darum, die Zeit festzuhalten, als wieder, wie in frühen Tagen des Kinos, die Flüchtigkeit von Erfahrungen spürbar zu machen und sie dadurch in unser Bewusstsein zu rücken. Die Erinnerung in den Filmen des Jahres ist keine feststehende Größe, sie ist selbst wie die Oberfläche eines unruhigen Wassers, in dem wir manchmal etwas erkennen können und manchmal verschwinden. In Visita ou Memórias e Confissões verschwinden die beiden Besucher in der Dunkelheit. Wir wissen nicht, ob sie von Gestern sind und das Heute besucht haben oder ob sie von Heute sind und das Gestern besucht haben. Dasselbe gilt für die Filme des Jahres 2015.

Echo and Narcissus: Visita ou memórias e confissões by Manoel de Oliveira

If there was ever a film that was Echo and Narcissus in one and the same gesture it is Visita ou memórias e confissões by Manoel de Oliveira. A film so precious that it had to be a secret. Filmed in 1981 right after the director, then 73, had completed his tetralogy of frustrated loves with a heart that is no danger anymore because it has stopped, Oliveira  had allowed screenings of the film only on two occasions during his lifetime. The first was a screening for the crew and cast and the second was during a retrospective held in Lisbon. Now the film has been freed due to a death, Oliveira‘s death at the age of 106 (every year in prison for the film was a year of life for its director). Rather than a memory or a confession, it is a testimony of a man who we can feel as much in the sensibility of his sounds, images and cuts as in his story. After all, this is a work of fiction, a fiction of the eternal we all can touch. But can we be sure of that?

Why Echo and Narcissus? Well, as the film is largely concerned with its director (who even doubts if it is a good idea to make a film about himself while speaking the credits out loud in a way that could make Godard jealous) it acts like the eternal beauty of the mirror Narcissus is in love with. The film is like an album of selfies of Angélica where every image becomes a saved memory of things otherwise forgotten. Visita ou memórias e confissões is a mother who gives birth to herself (after she has died). While one might find this obsession with images and their immortality beautiful, one might encounter some difficulties with applying it to a self-portrait. But we can relax because firstly, this is not really a film about Oliveira. It is a fiction made of memories and confessions of the director, certainly personal, autobiographical but still made with the colours of numerous flowers and the smile of Mona Lisa, who is looking at us in almost every shot in which Oliveira himself appears as well as with a sense of time that brings this Narcissus closer to Echo. Anticipating his own self-importance, the director decided for the film to become something else, to not-be Narcissus but to be the Echo of his own Narcissus. He locked it away and opened a time in-between the mirror and the projection of the mirror. In this time he didn‘t give birth to his own life after his death, but to cinema, the fiction, the time itself. We can also speak of a time-image of timelessness or this first tear we all would have loved to save in a tiny box to remind us forever of whatever we think about. Yes, the film is the love story of Echo and Narcissus, past and present, images and voices and therefore it is a again a story of frustrated loves. It has to end in disappearance like the story of Echo and Narcissus. But there is something else here. Oliveira has tricked this disappearance when he locked the film away. We have heard about detailed notes some directors gave projectionists, but never before have the acts of distribution and projection been as much an artistic choice as in the case of Visita ou memórias e confissões. For those believing in miracles cinema is finally a magic lantern again. Oliveira will disappear for ever. As we know, the whole idea of Echo‘s love is also buried in repetition. Jacques Derrida has written a great deal about it. While repeating Echo manages to find her own voice. The same is true for the film. It gets its own life until it is not about what it is showing or whose time-image we are seeing but about the presence of cinema as such. It‘s a miracle.

Visits

Large parts of the film are not only concerned with Oliveira but also with the house he has been living in for 40 years, a house which he calls a labyrinth in another film, Porto da Minha Infância. It is visited by a shy camera movement and two voices (Teresa Madruga and Diogo Dória), images and voices. They enter the seemingly empty place and look at unspoken memories and confessions. It becomes quite clear that the house is as much the soul of Oliveira as it is the film. Not only does the lover of architecture project images of the past on the walls of the house later in the film and show us photographs that watch from silent cupboards, he also gives the film its structure by means of architecture. The question is always what is behind the next corner, what is above and under, what is the time of this room? The structure of the house is that of a film. Architecture is Narcissus, Cinema is Echo. A frame is an object, a shot is a memory of what has happened there and what is the madeleine (call it plot-point if you are one of those Hollywood dudes…) there. Rainer Werner Fassbinder once stated that he wanted to build a house with his films. Oliveira builded a film with his houses. Not only does he save the history of this special house that was designed by José Porto, he saves his own story in the house as if it was a museum.

There are three figures of time in Visita ou memórias e confissões. The first is the time of the house (its history). We can see it in the materiality while the two voices slowly pass through it and we can hear and see it when the director tells us about it and screens little scenes playing around the house. Moments of re-enactments switch with found footage, the shy camera moving through the house and Oliveira talking about his life. The second time is the fiction of the visit and the truth of the memories and confessions which we can call the story. The story circles around Oliveira‘s life and films. There are more places to visit than just the house where the voices catch glimpses of the past. For example, there is the house of his wife Maria Isabel, about whom the director talks with deep respect (not with passion) and there is Portugal‘s last film studio. All these places are full of vanishing life but the only thing that tells us about it is their emptiness (one may be reminded of Elia Kazan‘s The Last Tycoon). The third time is, as we already pointed out, the time the film was in the shadows of the heartbeat of the director. Then, it couldn‘t do any damage. Now that the heart stopped beating, the film begins again, it hurts, it enriches.

visita2

Maybe this is really one of the first realistic science-fiction films in which time travelling is made possible not as a matter of story but as a matter of fact. So, is Visita ou memórias e confissões really a work of fiction? As always this is not really a question. It is a film at the core of cinema and, like cinema, it was hidden in order to be born again in the presence of every look in the mirror, of every voice we fall in love with and of every frustration about not being able to love, to kill, to live and to die. But the film seems more simple than that.

Viennale 2015: Unsere hohen Lichter

Nach fast einer Woche fühlen wir uns in der Lage, auf die Viennale 2015 zurückzublicken. Was bleibt vom Festival?

Patrick

Ich betone vor allem – aber nicht nur – die Filme, die ich bei der Viennale zum ersten Mal beziehungsweise zum ersten Mal im Kino gesehen habe.

Arabian Nights

Vier Filme

Visita ou memórias e confissões von Manoel De Oliveira

Weil er mich daran erinnert hat, wie es ist zu sterben

No Home Movie von Chantal Akerman

Weil die Kamera eine Seele ist (meine Besprechung)

The Immigrant von Charlie Chaplin

Weil es keine Fehler gibt

Vremena goda/Tarva yeghanakner von Artavazd Pelechian

Weil ich keine Worte dafür habe

Mein Film des Jahres 2015:

Right Now, Wrong Then von Hong Sang-soo (meine Besprechung)

Die Enttäuschung:

Mountains May Depart von Jia Zhang-ke: Es ist sicherlich kein schlimmer Film und Jia Zhang-ke ist und bleibt ein großartiger Metteur en Scène, aber das Verschwinden jeglicher Subtilität und des Bildhintergrundes aus vielen seiner Szenen ist der große Schmerz des Jahres.

13 Szenen des Festivals

Es gab diese Rolltreppen in Cemetery of Splendour von Apichatpong Weerasethakul, die mich in einen Traum gestürzt haben, der meine letzte Chance auf eine Flucht war. Die Schlafkrankheit ergriff mich bis Renoir in Straubs L‘aquarium et la nation platzte und ich mich fragen musste, ob und wie ich in einer Nation lebe. Ich weiß es nicht. Ich fühle mich wie der Baum im Wind in No Home Movie von Chantal Akerman und Philippe Garrel hatte völlig Recht, als er gesagt hat, dass Akerman in der Lage war, so zu erzählen, dass man merkt: es betrifft uns alle. Ich habe den ersten Kuss bei Desplechin und seinem Trois souvenirs de ma jeunesse (meine Besprechung) nicht mehr gesehen, aber nicht vergessen. Auch er betrifft uns alle. Er ist wie das plötzliche Erwachen des scheinbar Toten in Psaume von Nicolas Boone. Ein Augenblick, in dem die Zeit steht. Ein Schlag in die Kontinuität meiner selbstzufriedenen Wahrnehmung. Die Zeit läuft rückwärts im letzten Bild von Kaili Blues von Bi Gan (meine Besprechung), ein Ende, das mich sehen und erkennen ließ. Allgemein dachte ich oft, dass Filme nicht – wie Cristi Puiu sagt – lediglich ein Zeugnis sein sollten, sondern eine Offenbarung. Also das Gegenteil des verschleiernden Nebels aus dem Tal in The Assassin von Hou hsiao-hsien (meine Besprechung), dem Film, der meine Augen vor Schönheit in Glas verwandelt. Es sind die Rolltreppen aus Glas, die vom Wind geküsst werden. Ich ziehe mich aus wie der Filmemacher in Right Now, Wrong Then von Hong Sang-soo und springe ins Wasser wie die Kinder in der Katastrophe in Storm Children, Book One von Lav Diaz. Im Wasser ist es wie in L‘invisible von Fabrice Aragno, bei dem kein Bild in meinem Gedächtnis bleibt, sondern nur dritte Bilder, die sich zwischen dem Sichtbaren bewegen. Alles fließt. Im Wasser fliegen mir die Fetzen verbrannter Filme entgegen wie in Bill Morrisons Beyond Zero: 1914-1918. Sie sehen aus wie die schreienden Gesichter eines Grauens, das real wird, weil es materiell wird. Im wasser träume ich von einem Blick zwischen die Texturen, einem Blick, der mir gilt wie in Carol von Todd Haynes. Dann mache ich die Augen auf und stehe auf einer Rolltreppe im Kaufhaus in der Mariahilferstraße. Ich höre Weihnachtsmusik und stelle fest, dass es keine Szene ist, an die ich denke, wenn ich an The Exquisite Corpus von Peter Tscherkassky denke, sondern eine Textur.

oliveira1

Weitere Besprechungen:

Arabian Nights von Miguel Gomes

The Golden Era von Ann Hui

Claude Lanzmann-Spectres of the Shoa von Adam Benzine

Tangerine von Sean Baker

Travelling at Night with Jim Jarmusch von Léa Rinaldi

Maru von Suzuki Yohei

In Transit von Albert Maysles u.a.

Ioana

The Event

Visita ou memórias e confissões – made then, seen now

Right Now, Wrong Then – wrong then, right now

The Assassin – pulsating death, still life – pulsating life, still death

The Cow – man then, cow now – cow then, man now – no cow, no man

Cemetery of Splendour – then is now, now is then – don’t live, don’t die

Trois souvenirs de ma jeunesse – wrong then, wrong now – paul then, esther now – now prequel to then. Amalric!

The Exquisite Corpus – sex then (60s-70s), orgasm now?

Happy Mother’s Day – sex then, mother of quintuplets now?!

Sobytie – shot then, made now

Samuray-s – film nowhere, memory of it now

As Mil e uma Noites – stories here, stories there, stories everywhere – politics now

——————————————————————————————————

Chaplin – laugh then, laugh now – love then, love now

Comoara – hidden then, found now

Vremena goda/Tarva yeghanakner – breathtakingly insane then, insanely breathtaking now

Tagebucheinträge:

ROT

SCHWARZ 

DETLEF SIERCK

GOLD

GO WEST

GRÜN

HYPNOSE

BLIND

NEONRÖHREN

ECHO

SEIDE

BLAU

WIND

NEBEL

FEDERN

Andrey

The Hitch-Hiker von Ida Lupino

No Home Movie von Chantal Akerman

‚Non‘, ou a Vã Gloria de Mandar von Manoel De Oliveira

viennale15

„No is a terrible word“

Texte von Andrey:

As mil e uma noites von Miguel Gomes

The Look of Silence von Joshua Oppenheimer

Einer von uns von Stephan Richter

Die artenreiche Kino-Menagerie

Carol von Todd Haynes

Viennale 2015: Singularities of a Festival: WIND

Notizen zur Viennale 2015 in einem Rausch, der keine Zeit lässt, aber nach Zeit schreit. Ioana Florescu und Patrick Holzapfel werden am 13. Tag des Festivals mit Schmerzen konfrontiert, die einen dort treffen, wo kein Kanal für Wörter aus dem Körper führt. Schmerzen, die bleiben und die wieder von einer Film- und Festivalerfahrung berichten, die nicht in klaren Strukturen erfassbar ist. Jetzt muss man sich fragen, ob unsere Träume der letzten Tage nur verdrängte Schmerzen waren.

Mehr von uns zur Viennale

La captive

Ioana

  • Der Baum im Wind, der wehtut
  • Wenn man sich 2015 bewegte Bilder vom Ersten Weltkrieg anschaut, scheint die Dekomposition von Zelluloidfilm im Ersten Weltkrieg, eine genau so starke Waffe wie jeder Kanonenschuss gewesen zu sein. Soldaten wurden davon verschluckt, Soldaten sind davor geflüchtet. Dennoch scheinen die zersetztenden Flecken in Beyond Zero: 1914-1918 weniger Macht als in Decasia zu haben.
  • Man spürt schon das Ende des Festivals, es gibt keine Karten mehr, die man reservieren muss.
  • Nach Heart of a Dog und Forget me not (obwohl es sicher wunderbare Gedichte mit dem zweiten Namen gibt) muss ich überlegen, ob es noch Sinn macht, den Titel zu berücksichtigen, wenn man die Filme, die man während eines Festivals sehen will, auswählt.
  • Der Baum im Wind tut weh.

Toute une nuit

Patrick

  • Wenn man diese Selbst- bzw. Familienportraits von Akerman und De Oliveira sieht und gesehen hat, dann kommen einem die meisten anderen Filmemacher auf dem Festival vor wie Blender. Wahrscheinlich ist das ja sowieso das Kino. Ich frage mich, warum und ob Persönlichkeit, die man durch die Kamera spürt (auch Ehrlichkeit, Offenheit) entscheidendes Kriterium dieser Kunst ist. Schließlich geht es auch ums Hinsehen und Zuhören und die Illusion.
  • Ich denke an Hans Hurch als DJ. Er hat Bach und Dylan gespielt und wurde wütend, weil niemand richtig zuhörte. Das hat mir imponiert. Aber habe ich richtig zugehört?
  • The source of all movement is thought
  • Ich habe noch nie so viele Links zu Filmen zugeschickt bekommen wie während dieser Viennale. Ich freue mich darüber und hoffe, dass ich die nötige Zeit für sie haben werde.
  • Wenn die letzte Einstellung wie ein letztes Atmen, ein leiser Wind ist, kann ich das verstehen. Wenn sie aber wirkt, als wolle man nicht mehr hinsehen, als würde man sich abkehren von sich selbst, dann tut das weh. No Home Movie besteht fast nur aus solchen Einstellungen und ich werde nicht den Fehler machen, das in irgendeiner Weise mit “dem letzten Film” in Verbindung zu bringen. Vielmehr ist Akerman die genuine Filmemacherin des seelischen Schmerzes, den sie in ihrer Karriere selbst dann nicht verstecken konnte, wenn sie es versucht hat.
  • Der einsame Soldat mit seinem Hund im Feld. Auf seinem Gesicht brennt Film. Das Kronos Quartet zersetzt ihn weiter. Dann wird er Geschichte. Und die Geschichte zeigt uns ihr Material. Es ist kein Material der Erklärung und Information. Es ist ein Material der Sinnlichkeit. Der Sinnlichkeit dieses Soldaten und der Sinnlichkeit des Materials.

Viennale 2015: Singularities of a Festival: ECHO

Notizen zur Viennale 2015 in einem Rausch, der keine Zeit lässt, aber nach Zeit schreit. Ioana Florescu und Patrick Holzapfel wissen nicht mehr wie lange das Festival schon dauert oder wie lange das Festival noch geht. Sie träumen von Bildern, die manchmal zu Filmen gehorchen, manchmal zu den Wegen zwischen den Kinos und manchmal wie ein Echo aus den Kinos hervorgehen und manchmal wie Narziss deutlich mehr mit sich selbst beschäftigt sind, als mit den Filmen.

Mehr von uns zur Viennale

600001 2006_tmp

Patrick

  • Der schüchterne Blick eines Filmemachers, der nicht wissen kann, ob sein Film ein Herz hat.
  • De Oliveira hat ein Wunder in die Zeitkapsel gesperrt…Visita ou memórias e confissões…es war schon ein Wunder als er ihn eingesperrt hat, aber dadurch, dass er ihn eingesperrt hat, macht er uns das gleichzeitig bewusst und er nimmt dem Film die Gefahr des Prätentiösen. Es ist der narzisstische Film über das eigene Echo.
  • Was mich wirklich beschäftigt und zutiefst bewegt hat, war seine Antizipation von Unendlichkeit. Wenn das komisch oder prätentiös klingt, dann liegt das an meiner Wortwahl, nicht an dem was ich meine. Ich denke, dass es der erste Film meines Lebens ist, der einen Funken Unendlichkeit eingefangen hat, der den Tod austrickst, indem er ihm direkt in die Augen blickt. Natürlich machen das viele große Filme, aber hier habe ich etwas anderes gespürt. Es liegt in der Verbindung zwischen dem Material, dem Haus, der Fiktion, der Geschichte, dem Bild, den Fotos…De Oliveira zeigt hier nicht eine Idee von Erinnerung wie beispielsweise Resnais, sondern er zeigt die Dinge, die man wirklich berühren kann. Und da er diesen Film erst jetzt zugänglich machte, finalisierte er diese Idee, weil wir ihn erst berühren konnten, nachdem er die Welt verlassen hat.
  • Der ANIMALS-Fokus bewirkt, dass man plötzlich überall Tiere sieht. Tiere, die auch ohne den Fokus schon da waren
  • Draußen vor den Kinos lauern Menschen mit Masken (Halloween). Wissen sie nicht, dass das Kino die Kunst der Masken ist? Der Fiktion, wie De Oliveira sagt, die Make-Up-Industrie wie Godard sagt. Doch was niemand sagt ist, dass das Make-Up des Kinos Augenringe sind. Die Augenringe von denen, die es am Leben halten, die Augenringe, die den Darstellern einen Flair von Leben geben, die Augenringe, die man auch Cache nennt und die an sich die Leinwand sind. Sie existieren entweder, um unsere Augen durch den Ring zu ziehen oder um sie zu schmücken. Sie geben dem Sehenden eine Schwere und dem Schlafenden eine Genugtuung. Natürlich treffen sie sich im Kino, in dem man sehend schläft.

visita-ou-memorias-e-confissoes-6

Ioana

  • Ich weiß nicht, ob die Filme von Albert Serra unfuckable sind, wie er meint, aber Visita ou memórias e confissões ist und wird mich mich lange heimsuchen. Ich erkenne nicht, ob es sich so anfühlt, als würde ich in der Materie des Films schwimmen, oder als wäre er in meinem Körper eingedrungen, so wie man sagt, dass eine Göttlichkeit, an die ich nicht glaube, es machen könnte.
  • Um eine Pause zu vermeiden, habe ich einen Film gesehen, der wie To the Wonder mit Native Americans ist, nur ohne (eine andere als technische) Schönheit.
  • Ja, es war ein Fehler, die Teile von As mil e uma noites nicht nacheinander zu sehen. Weil es Motive gibt, die wieder vorkommen und die man vielleicht zwischen den Teilen (mit Joe und Straub) vergessen hat und weil er der Film allgemein als ein kleiner Ereignis wirkt. Seit einigen Wochen lerne ich, wie man Vogel fängt. Die Methode in De Vogeltjesvanger (der vor einigen Wochen im Filmmuseum zu sehen war) kommt auch bei Gomes vor. Ja, plötzlich sieht man Tiere überall.
  • Es gibt noch Festivaltage, aber ich würde es mir jetzt schon trauen, Perfidia als Ohrwurm des diesjährigen Viennale zu erklären. Ich höre ihn wie ein dauerndes Echo.

Viennale 2015: Singularities of a Festival: GO WEST

Chaplin Immigrant

Notizen zur Viennale 2015 in einem Rausch, der keine Zeit lässt, aber nach Zeit schreit. Ioana Florescu und Patrick Holzapfel haben noch immer offene Augen, auch wenn am fünften Tag der Viennale vieles in ihrer Wahrnehmung ineinanderschwimmt, und das Kino wie das Treibgut eines ewigen Stroms an ihnen vorbei und vor allem durch sie hindurch fließt. Dementsprechend verbleiben ihre Notizen ohne Absicherung. Sie sind eine Wiedergabe von Erfahrungen.

Tag 1 + Tag 2+ Tag 3+ Tag 4

Charlie Chaplin Charlot

Patrick

  • Ein Schiff bewegt sich und auf ihm tanzt Chaplin, weil er fällt. Er tanzt, weil er fällt, er fällt, weil er tanzt, er tanzt fallend, er fällt tanzend und blickt so in die Augen einer Sache, die man auch den Mut einer Verzweiflung und die Verzweiflung eines Mutes nennen könnte. Ein verzweifelter Mut, eine mutige Verzweiflung und genau in diesen Wortspielereien drückt sich für mich letztlich diese immerwährende Gleichzeitigkeit von Drama und Komödie bei ihm aus, die – und eine solche Programmierung ist dann wohl nur auf diesem Festival möglich – einen wichtigen und richtigen Blick auf aktuelle politische Dringlichkeiten wirft. (The Immigrant ist mehr als das)
  • Ich habe nie so viele Kinder bei einem Filmfestival im Kino gesehen, wie auf dieser Viennale. Es war gut mit ihnen und Chaplin zu lachen.
  • Jia Zhang-kes Mountains May Depart ist die größte Enttäuschung des Jahres. Verglichen mit dem, was dieser Mann schon gemacht hat, ist es fast eine Frechheit. Jegliche Subtilität ist ihm verlorengegangen und stattdessen hat er einen Themenfilm gemacht, in dem das Thema “Go West, life is peaceful there” hundertfach ironisch, kritisch wiederholt wird. Dazu wird es mehr zu sagen geben.
  • Die Blätter in Wien sehen durch deine Sonnenbrille anders aus. Man läuft zwischen den Screenings über sie. Ich denke an die Bäume in den Filmen (vielleicht eine Abwehrhaltung gegen all die Tiere ). De Oliveira hat einen Baum der Geschichte in seiner hypnotischen, ersten Einstellung in “Non”, in Carol hängen die verdorrten Äste eines Baumes fast am Boden, in Hierba umranken jene der französischen Maler das Begehren,
  • Lieber Jia, du hast Szenen gedreht, in denen deine Kamera interessiert war an der Welt. Du hast Filme gemacht, in denen du Zeuge warst einer Welt und dann mit deiner Wahrnehmung darin geschwommen bist. Du hättest bis vor 2 oder 3 Filmen nie so geleuchtet, dass sich Figuren von ihrer Umgebung abheben. Ganz im Gegenteil, du hast es zum Prinzip erhoben, dass Bildhintergrund und Bildvordergrund eine Einheit in ihren Gegensätzen sind und dass die Dinge nicht so einfach sind als könne man sie zusammenhängend erzählen, du hast nie so getan, als ob du die Emotionen deiner Figuren verstehen könntest, weil man sie durch das Sehen verstanden hat. Du hast uns überrascht. Nicht mit Explosionen, sondern mit den Perspektiven, den Entscheidungen, den Blicken. Ja, ich habe gesehen, dass du nicht alles verloren hast, aber bitte mache wieder Filme mit deinen Augen, Ohren und deiner Haut.

Chaplin The Immigrant

Ioana

  • Chaplin hat heute alles andere überschattet. Jede Geste war eine Überraschung, obwohl ich die Filme (vielleicht vor zu langer Zeit) schon gesehen hatte. Letztendlich war ich so überwältigt, dass ich eher weinen als lachen musste. [Vielleicht  weil mein Körper nicht daran gewöhnt ist, fast ein einhalb Stunden ununterbrochener Freude (am Kino, im Kino) auszuhalten.]
  • Tag der Ohrwürmer.  Das Lied aus Las Pibas hat mich von Pet Shop Boys – Go West “befreit”.
  • In Mountains May Depart fehlt mir so vieles, was ich an anderen Filmen von Jia Zhang-ke mag, dass ich mir nur wünschen kann, dass das sein Jimmy P. ist. Auf einer oberflächlichen Ebene und grob gesagt, fehlen mir die verwirrende Übertriebenheit von A Touch of Sin, die energische Coolness von Pickpocket, die drückende Kontemplation von ruinierten Orten und Entfremdung von Still Life und der elaborierte Umgang mit Form.
  • Es war lustig herauszufinden, dass man zahlen muss, um das nicht-wesentlich-größer-als-meine-Küche Ausstellungszimmer im Metro Kino zu besuchen. Wir sind nur zufällig illegal reingestolpert vor einem Screening, aber jetzt muss ich mich fragen, was für Schätze dort gehalten werden und wie viel die Eintrittskarte kostet. Habe ich eigentlich falsch geschaut, gibt es dort mehrere Zimmern?