Notiz zu Bring Me the Head of Alfredo Garcia von Sam Peckinpah

Du mochtest immer den Staub und die Fliegen, die aus dem goldenen Schnitt fallenden Körper, den unerträglichen Speichel, der sich zwischen deinen Lippen gesammelt hat bis du ihn mit einem Schluck Brandy in den Rachen befördert hast. Zumindest dachtest du das. Du hast dich gefragt, welche moralischen Vorstellungen sich am abgetrennten Kopf einer Leiche entzünden, eingepackt in ein weißes Tuch auf dem Beifahrersitz zwischen eiskalten cervezas und den gewehrtragenden Stoppelbartträgern auf der Hacienda.

Deine Antwort war nicht einfach, sie hatte mit Geld zu tun und mit Ehre, ein bisschen auch mit Religion, Zufall und einer Liebe, die in dir arbeitete als hättest du lebende Moskitos verschluckt. Du hast dich gefragt, warum du tötest, um einen Toten zu retten und als du die Antwort kanntest, bist du getötet worden. Dann war es aber auch schon egal.

Denn bevor das Blut aus den klaffenden Wunden strömte, bevor du lebendig begraben wurdest, bevor du schießen musstest, um zu überleben, gab es ein friedliches Idyll mit Enten und Licht an einem kleinen See; eine Gerechtigkeit, die in Wahrheit nur ein Warten auf den Horror war. Du warst noch nicht geboren und heute weißt du, dass du dann am glücklichsten warst.