Filmfest Hamburg Tag 5: Indifferenz

Gimme Danger von Jim Jarmusch

Ein Festivaltagebuch zu führen hat seine Tücken. Es gibt ganz einfach Tage, an denen man abends aus der letzten Vorstellung geht und wenig zu berichten hat (es sei denn man ist gerade auf der Viennale unterwegs), wenn man sich also weder bemüßigt fühlt in einem Rundumschlag über einen oder mehrere Filme herzuziehen (was mir persönlich ohnehin selten die Mühe wert ist), noch von Höhepunkten zu berichten weiß. Heute ist so ein Tag. Als letzten Ausweg folge ich Patricks Beispiel und picke mir einen Aspekt heraus, den ich in mehreren Filmen des Tages wiedergefunden habe: Langeweile, oder besser gesagt Indifferenz. Das ist zugegeben eine sehr subjektive Empfindung, doch ich kann zumindest versuchen, zu beschreiben auf welche Weise die drei Filme des Tages mich jeweils unterschiedlich zu meiner indifferenten Haltung ihnen gegenüber gebracht haben.

Eigentlich wollte ich es vermeiden über den neuen Film des Franko-Kanadiers zu schreiben, der ohnehin zu viel Aufmerksamkeit (und Preise) bekommt. Juste la fin du monde ist am besten mit einer Fahrt in einem Bus voller prä-pubertärer Schulkinder zu vergleichen (ich durfte beides in unmittelbarer zeitlicher Abfolge erfahren). Es ist laut, verschiedene Menschen schreien sich ohne ersichtlichen Grund gegenseitig an, das Ganze ist mit einer Songauswahl unterlegt, die auf einen fürchterlichen Musikgeschmack schließen lässt. Bei Juste la fin du monde kommt noch das Volumen der Bilder hinzu: eine Abfolge von Großaufnahmen der Gesichter namhafter französischer Schauspieler, ein visuelles Kreischen. Auf der anderen Seite: wann ist man je Marion Cotillards Poren so nahe gekommen? Am Ende ist man gefährdet nach eineinhalb Stunden audiovisueller Dauerbeschallung das Gebrüll mit Emotion zu verwechseln – das dürfte die Strategie des (ehemaligen) Wunderknaben zu sein, um sich nicht die Mühe machen zu müssen, tatsächlich eine emotionale (oder intellektuelle) Reaktion seines Publikums hervorzurufen, und stattdessen die Vorzüge der palmbewedelten Atmosphäre Chez Thierry zu genießen.

Per Song von Shuchang Xie

Per Song von Shuchang Xie

Ich wage zu behaupten, dass die Anhängerschaft des Québécois sich zu nicht kleinen Teilen mit der von Jim Jarmusch überschneidet. Das tut mir leid für den guten Jarmusch (zwar habe ich oft meine Probleme mit Jarmusch, aber den Hipsterhype hat er nicht verdient), aber wenigstens gibt es mir die Möglichkeit zu Gimme Danger überzuleiten. Der Film lässt sich relativ einfach als Dokumentarfilm einordnen, wenn man sich des gängigen (und nur bedingt sinnvollen) Vokabulars des filmischen Diskurses bedienen will. Kurz zusammengefasst behandelt er die Geschichte der Stooges, angefangen mit den Highschool-Jahren von Iggy Pop bis zu ihrer Wiedervereinigung in den 2000ern. Dabei wird der Film weder der künstlerischen Kraft Jarmuschs noch der unbändigen Energie der Stooges und ihres Frontmanns gerecht. Die meiste erzählt Iggy (oder einer seiner Weggefährten) als talking head aus seinem Leben und wird dabei durch eine Diashow aus Fotografien und Archivaufnahmen der Band unterstützt. Dieses einerlei wird nur selten durch zeitgeschichtliche Bezüge oder Animationssequenzen, die aussehen wie Mobilfunkwerbungen unterbrochen. Ich mag Vorbehalte gegen so manche von Jarmuschs Filmen haben, aber seine persönliche Note als Filmemacher, habe ich bisher immer gespürt. Gimme Danger hingegen unterscheidet sich nicht wesentlich vom Einerlei der Musikdokus, wie sie auf diversen Spartensendern im Fernsehen in Dauerschleife laufen.

Die größte Überraschung in Per Song von Shuchang Xie ist ein Name im Abspann: Angela Schanelec. Bei ihr hat Xie in Hamburg studiert, sie hat laut Credits den Film zusammen mit Bernd Schoch geschnitten. Ich konnte nicht überprüfen, wie nahe sich die beiden stehen oder wie stark Schanelec an diesem Projekt tatsächlich beteiligt war, aber ich war einigermaßen perplex ihren Namen zu lesen. Schanelec mag nicht jedermanns Liebkind sein (vor allem nicht in Deutschland), doch zumindest steht sie für eine bestimmte Formsprache und Haltung zur Welt und zum Kino. Diese Haltung würde ich grob mit Konsequenz beschreiben. Ihre Filme ordnen sich nicht dem Primat der dramatischen Erzählung unter, nicht als lineare oder dramaturgische Abfolge narrativer Bausteine, sondern als eine Chronik von Elementen und Beobachtungen. Man muss von sich aus einiges investieren, um diese Vorgehensweise zu entschlüsseln, aber sie offenbart sich wie oben beschrieben im Gesamtbild in ihrer Konsequenz. Per Song ist ein hochgradig inkonsequenter Film. Nicht viel mehr als eine Ansammlung von Trivialitäten. Die Kamera begleitet eine Gruppe von Twens in Chongqing, die über ihr Leben philosophieren und es in recht putziger Naivität analysieren, so wie Studenten in diesem Alter das eben tun. Die Protagonisten sind allesamt mit dem Filmemacher bekannt, die ihn auch persönlich adressieren. Per Song ist ein Homemovie, das die uninteressanten Befindlichkeiten einer Gruppe austauschbarer Menschen einfängt. Es ist in Schwarzweiß. Der Urheber dieses Homemovies hat an mehreren internationalen Filmhochschulen studiert und einen Abschluss vorzuweisen. Der Name einer bekannten Filmemacherin steht im Abspann. Das reicht heutzutage für die Premiere auf einem mittelgroßen Festival.

Filmfest Hamburg: Before From What Is Before

Jauja von Lisandro Alonso

In der letzten Nacht in Hamburg tropft es plötzlich in meinem Zimmer. Ein defektes Wasserrohr hat zunächst einen riesigen gelben Fleck an der Decke meines Hotelzimmers hinterlassen und dann dringen kleinste Tropfen durch die dicke Wand und gleich dem Ticken einer Uhr, beginnen sie den Boden zu bewässern. Mein Schlaf wird dadurch empfindlich gestört und ich fühle mich selbstverständlich wie in einem Tsai Ming-liang Film. Mit weißer Unterhose und gleich eines Raubtiers (also zumindest in meinem Kopf) untersuche ich Lee Kang-shengesque die Decke, blicke aus dem Fenster, in meiner Erwartung an Lav Diaz, der am letzten Tag auf dem Programm steht mit seinem Locarno-Gewinner From What Is Before.

Diaz hat die Zuseher seiner Filme einmal als „Warriors“ bezeichnet. Sie würden sich auf die enorme Länge vorbereiten. Außerdem wäre es völlig in Ordnung für ihn, wenn Zuseher seine Screenings verlassen würden und wieder kommen würden. Ob dies eine Reise nach Jerusalem zur Folge haben muss, die sich später im Rahmen des Hamburger Filmfests abspielte, sei dahingestellt. Jedenfalls bleibt Diaz eine cinephile Meisterprüfung, die völlig zu Unrecht oft auf ihre Länge reduziert wird. An anderer Stelle habe ich mich genauer mit dem Film beschäftigt.

Mein letzter Tag in Hamburg ist ein besonders warmer Tag für die Jahreszeit. Das ist an sich nicht wirklich bemerkenswert jedoch spielt es in die Vorbereitung auf einen Lav Diaz Film durchaus eine Rolle. Es geht um Trinken, Essen und Bewegung. Denn im Gegensatz zu Diaz und den meisten Zusehern bin ich nicht der Meinung, dass man eine Sekunde seiner Filme verpassen sollte. Es gibt Szenen in diesem Film und auch in den anderen Filmen des Regisseurs, die das Gesehene komplett umdrehen, die es einordnen, verändern und die für ein Verständnis des Films absolut unentbehrlich sind. Vielleicht wäre es konsequent, im Stil von Luis Buñuel Toiletten statt Kinosessel im Kino aufzustellen.

Misunderstood von Asia Argento

Incompresa

Also gehe ich spazieren und decke mich mit einer Fülle an Verpflegung ein, trinke, esse und mache tatsächlich Lockerungsübungen. Unmittelbar vor Beginn gehe ich auf die Toilette. Ein „Warrior“ eben…und ich habe dabei einiges an Zeit die vergangenen Tage in Hamburg gedanklich zu resümieren. Es war ein sehr ansprechendes Festival für mich und insbesondere zwei Filme, die ich so nicht auf der Rechnung hatte, haben mich begeistert: Turist von Ruben Östlund und The Tribe von Myroslav Slaboshpytskiy. Darüber hinaus bin ich zwei weiteren Großwerken von Regisseuren begegnet, die ich schon zuvor absolut verehrte. Zum einen Lisandro Alonso, der mit seinem Jauja einige neue Aspekte zu seinem Schaffen hinzufügt und dennoch sein unheimliches Auge für Bildgestaltung in einem bestimmten Setting beibehält und eine meditative Ironie entfaltet. Und außerdem Winter Sleep von Nuri Bilge Ceylan, der mich nach wie vor völlig irritiert. Wenn man hart mit dem Film ins Gericht gehen wollen würde, dann könnte man ihn durchaus mehr als Hörspiel denn als Film bezeichnen. Schließlich musste ich dreieinhalb Stunden derart intensiv mitlesen, da es außer weniger Szenen fast ausschließlich um Dialoge geht. Aber dann ist da das Wesen dieser Dialoge. Winter Sleep ist nämlich nicht nur ein Film mit Dialogen sondern in großem Maße auch ein Film über Dialoge. Es geht um die Selbstrechtfertigung, Selbstbelügung, den Selbsthass, den Menschenhass, die Funktion von Sprache und Denken darin. Das ganze findet in einer inhaltlichen und philosophisch-psychologischen Tiefe statt, die man aus großer Literatur kennt. Für mich der schwächste Film eines großen Regisseurs.

Zu einer ganzen Reihe interessanter und erwähnenswerter Begegnungen rechne ich Ventos de Agosto von Gabriel Mascaro, Incompresa von Asia Argento, Timbuktu von Abderrahmane Sissako, Favula von Raúl Perrone oder Hermosa juventud von Jaime Rosales.

Meine zwei großen Enttäuschungen sind Mommy von Xavier Dolan und Fehér Isten von Kornél Mundruczó. Ersterer ist ein Schritt zurück für den durchschnittlichen kanadischen Lieblingsjungen einer unreflektierten Kinowelt, die sich nur allzu bereitwillig von Style blenden lässt. Dolan hat sehr wenig zu erzählen (in Konsequenz ist Mommy ein schlechteres Remake von J’ai tué ma mère) und er weiß auch nicht unbedingt wie er das erzählen soll. So lässt er fast in zwanghafter Manier seine Popsongs laufen, um eine Art Rhythmus zu entwickeln, der nie aus den Bildern sondern immer aus der Musik kommt. Seine Grundformel besteht darin hysterische, neurotische und auf manipulative Weise liebenswerte Menschen in Konflikte zu bringen. Dabei bedient er sich in einem 1:1 Instagram-Look, der zu einer dramaturgischen Funktion aufsteigt. Dolan ist kein böser Mensch, kein schlimmer Regisseur. Aber der unverständliche Hype, der seiner Arbeit entgegengebracht wird, ist ein schlechtes Zeichen für das Kino. Ich bin mir bewusst, dass ich diese Aussagen nicht einfach so hinstellen kann. Daher will ich sie mit einer bemerkenswerten Kritik von Adam Nayman rechtfertigen, der ich zu 100% zustimmen kann. (was selten vorkommt).

Timbuktu

Timbuktu

Fehér Isten dagegen ist wirklich eine Beleidigung. Ein mit allen Mitteln nach billiger Empathie hechelndes Stück Spielberg-lebt!-Pathos-Kuschelrock im Kino. Die Disney-Story wäre ja an sich nichts Schlimmes, aber jeder Disney-Film, den ich kenne baut auf ambivalentere Figuren, eine vielschichtigere Geschichte und mehr psychologischer Tiefe in den Charakteren. Natürlich bleibt es beeindruckend, dass Mundruzcó mit einer derartigen Quantität und Qualität an echten Hunden arbeitete, aber jenseits einiger wahrlich epischer und fesselnder Momente mit denen, liegt die einzige Faszination darin, dass man sich während dem Schauen für ein Making-Of interessiert. Dabei donnert der Film mit Musik und Bildsprache derart massiv ins Kino, dass jede Form von Menschlichkeit und Subtilität verloren geht.

Es ist fast 13Uhr, einige Seelen warten schon auf Lav Diaz im Kinosaal. Andere liegen bis kurz vor Beginn vor dem Kino auf einer Wiese. Man muss das Licht verlassen, um es lange Zeit zu sehen.

Ich betrete Kinoseele.

Filmfest Hamburg: I Can Dance, I Can Drink, In The Dark It’s All A Trick

August Winds

Nun bin ich also wieder auf dem Filmfest in Hamburg. Ich bemerke die Lächerlichkeit der Filmkritik: Schreibe etwas zu Filmen, die du übermüdet und hintereinander anschaust. Nehme dich wichtig. Nehme dich nicht zu wichtig. Deine Meinung zählt. Deine Meinung ist den Filmen egal. Und: Welche Filme siehst du dir heute noch an? Ah ja, den, ja den fand ich ganz toll. Ich schau mir das an. Man sieht sich sicher noch…

Rot/Gelb sind dieses Jahr die Farben in Hamburg. Also auf den Fahnen und dem Katalog und so. Man kommt an und innerhalb von wenigen Sekunden hat man alles was man so braucht. Eine Akkreditierung. Sie baumelt um den Hals, wenn ich mit meinem Klapprad durch die Stadt rase. Schönes Gefühl. Es gab einen Kritikerpanel mit allerhand Krisen: Eine mediale Krise, eine Krise der Filmkritik, eine Krise des Filmschaffens, eine Krise des Publikums, eine Krise der Filmwelt allgemein, historische Krisen, keine Krisen. Das will man hören, wenn man auf ein Festival kommt, um Filme zu sehen. Aber Filmkritik ist natürlich wichtig. Ist sie das? Ich habe eine Krise. Bin ich eigentlich ein Amateurkritiker? Wer unterscheidet eigentlich zwischen Amateurkritikern und Profis? Wie ist das eigentlich bei Filmemachern? Ist Kritik eine Kunst? Ist Kunst eine Kritik? Dann war da noch ein Publikum. Das Publikum, so Rüdiger Suchsland, liegt auch mal falsch. Der Kritiker auch? Der Filmemacher sowieso? Der Mensch an sich? Mein Hotelzimmer ist größer als meine Wohnung in Wien. Ich bleibe noch.

Filmfest Hamburg 2014

Dann gibt es immer so Momente auf Festivals, da wünscht man sich eigentlich woanders zu sein. Manchmal, weil man sich nicht wohl fühlt oder weil man sich besonders wohl fühlt und sich bestimmte Menschen an seiner Seite wünschen würde, die in diesen Augenblicken mit denselben Augen einen Film sehen, die im gleichen Rhythmus schauen. So erging es mir letztes Jahr in Raya Martins How to disappear completely (den ich nicht oft genug erwähnen kann, weil ich-und jetzt kommt ein Wortspiel-nicht weiß, wohin der verschwunden ist…) und dieses Jahr bereits am ersten Tag in Ventos de Agosto von Gabriel Mascaro. Ein Film, der so sehr mit einer Sinnlichkeit und ethnographischen Geduld arbeitet, dass mancher übersehen mag, welcher Konflikt zwischen Leben und Sterben, zwischen der Sehnsucht nach Veränderung und der Sehnsucht nach dem eigenen Vergehen sich da in Panaroma-Pleasure entfaltet. Es ist dies eine Reflektion über ein Liebesspiel zwischen dem Tod und der Lebenslust. Dabei geht es um Erinnerung, Fleisch und Jugend genauso wie um das alltägliche Leben an einem unbekannten Ort. Die Geschichte entfaltet sich subtil zwischen den Bildern. Man kann sie suchen, aber man kann sich auch einfach auf eine Bilderreise begeben. Hier wird von zwei Polen in einer Beziehung erzählt, die beide aus ihren jeweiligen Umständen hervorgehen. Die weibliche Protagonistin sieht das Leben in allem. Ein Beispiel dafür ist der Umgang mit ihrer Großmutter. Sie lebt im Moment, in der Lust des Moments, im Drang etwas zu spüren. So cremt sie sich mit Cola ein und flirtet ohne Unterlass mit dem Gedanken an Tatoos. Der männliche Protagonist dagegen ist fasziniert vom Tod, er will das Leben gar nicht verändern oder retten, er sucht nach den Mysterien, wie den atmenden Lungen von Felsen oder dem Goldzahn einer Leiche. Eine Verwandtschaft zu Lisandro Alonsos Meditationen auf die Seele einsamer Südamerikaner ist nicht von der Hand zu weisen. Sprache wird nur sehr geringfügig eingesetzt, oft verschwinden die Figuren fast im Dickicht des Urwalds und der Bilder. Dabei vergisst Mascaro hier und da, auch im Banalen etwas Schönes zu suchen. So ist jede Einstellung ein Beauty-Shot und das kann einem irgendwann zu viel werden. Auf der anderen Seite aber entwickelt sich dadurch eine ganz eigene Verfremdung, die vom eigenwilligen Humor und der Fähigkeit des Films „zu hören“ unterstützt wird. Denn wie in einer anderen portugiesisch-sprachigen Großtat mit dem Monat August im Titel, nämlich Miguel Gomes‘ Aquele Querido Mês de Agosto wird auch bei Mascaro der Prozess der Tonaufnahme in Bilder gesetzt und damit hörbar. Das Meer wird dadurch auch zu einem eigenen Charakter. Ein Arbeitgeber, ein Mörder, ein Geheimnis. Voller Geheimnisse steckt auch der Film selbst, denn er funktioniert tatsächlich ein wenig wie ein Wind im Sommer. Man glaubt ihn zu kennen, aber er fühlt sich dann doch immer etwas anders ein, ein Schnitt und plötzlich könnte ein Gewitter kommen, das himmlische Kind. Das Ende erinnerte mich sehr stark an jenes von Primero estaba el mar von Tomás González. Als würde die Vergangenheit von der Gegenwart geküsst werden und Zeit zeugen.

August Winds

Schön früher am Tag habe ich Party Girl von Marie Amachoukeli, Claire Burger und Samuel Theis gesehen. Ich höre Dialoge im Kino: „Komm, lass uns am Rand sitzen, dann können wir im Notfall gehen.“ Anderer Dialog im Kino: „Heute Abend bin ich in Dolan.-Ja?-Ja, ich habe extra bis heute gewartet, weil ich wollte ihn mit Dolan sehen.-Ok-Ja, er hat ja Flugangst und da ist es was ganz besonderes, dass er heute hier ist.-Ja, ich mochte seine Filme ja nicht so. Also die drei (*mmh*) vor dem jetzigen-Ja, nicht?- Ja also den I killed my mother, sein erster Film, der war so schrecklich. Da habe ich ganz gegen die Intention des Regisseurs mit der Mutter gefiebert. Der ist ja immer so selbstverliebt.-Ja.“ (Film beginnt)

Schöne Musik am Ende von Party Girl:

In Kokosnüssen schlafen, davon träumen miteinander zu schlafen, den Wind hören, mit den Felsen atmen, zusehen, Arbeit, Musik, die Toten leben, ein Traum, eine Beerdigung, ein Grab im Meer, das Meer nimmt sich, was es sucht, es ist ein Geist, der Wind auch, ein Kuss, eine Ablehnung, Begehren, Sehnsucht, Sterben und dann leben. Wie in der Krise des Kinos.