Über uns

„Eine ganze Welt öffnet sich diesem Erstaunen, dieser Bewunderung, Erkenntnis, Liebe und wird vom Blick aufgesogen.“ (Jean Epstein)

Rotterdamnation: “Being a buffalo is an art”

  • High­light des Fes­ti­vals bis­lang (wenn ich das nach Ent­de­ckun­gen betrach­te und Phil­ip­pe Gar­rel um eini­ge Zei­len ver­schie­ben darf) ist Pie­tro Mar­cel­los Bel­la e per­du­ta. Die (inne­re) Stim­me und die Augen (kei­nes Esels, son­dern) eines Büf­fels fun­gie­ren als emo­tio­na­le und phi­lo­so­phi­sche Füh­rer durch einen Film, der ver­mut­lich unver­ein­ba­re Regis­ter, die ich viel­leicht ein ande­res Mal genau­er beschrei­ben muss, auf eine wun­der­ba­re, Selt­sam­keits­ge­füh­le indu­zie­ren­de Art ver­mischt. Es geht dabei nicht nur um die Ver­mi­schung vom Doku­me­ta­ri­schen und Fik­tio­na­len, von der “Hybri­di­tät” des Films, die an sich, egal wie meis­ter­lich ver­wo­ben, schwer noch das Gefühl einer fri­schen Ent­de­ckung ver­ur­sa­chen kann. Mit ver­las­se­nen Schlös­sern, einer com­me­dia all’improvviso Figur, die die Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen den Toten und den Leben­den ermög­licht und einer merk­wür­di­gen Art, dann und jetzt zu the­ma­ti­sie­ren und zu zei­gen im Kopf, stel­le ich den Film bei­sei­te und berei­te mich dar­auf vor, nach dem Fes­ti­val mehr dar­an zu denken.
  • Sie saßen auf den Sofas und dann merk­te ich, dass sie Chap­lin anschauen:

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  • Für mich fängt das Fes­ti­val erst rich­tig an, für die meis­ten scheint es schon aus zu sein. Eini­ge Sofas und Tische, wo manch­mal Inter­views geführt wer­den, sind seit ges­tern ver­schwun­den und Pres­se­scree­nings wird es auch nicht mehr geben.
  • In der nicht-wackeln­den Fra­gi­li­tät von L’Ombré des Femmes, die zusam­men mit einer wei­chen Klar­heit kommt, habe ich etwas gefun­den, von dem ich nicht wuss­te, dass ich an Film ver­misst habe. Ich den­ke da nur zur Hälf­te an Sta­nis­las Mer­har. Viel­leicht ist es Not­wen­dig­keit. Viel­leicht ist es die Schön­heit des jah­re­lan­gen Enga­ge­ments, sich mit Bezie­hun­gen aus­ein­an­der­zu­set­zen. Hast du gese­hen, wie die Figu­ren zittern?

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  • Ent­we­der springt Regen eigent­lich aus dem Boden raus, oder ich habe ein Loch in einem Schuh.
  • Nach dem Fes­ti­val ist es end­lich Zeit, wei­te­re Fil­me von Arta­vazd Peleš­jan zu sehen und dann Mar­cel­los Il silen­zio di Peles­jan. Ich hof­fe, dass Pie­tro Mar­cel­lo und Juli­an Radl­mai­er, des­sen Ein pro­le­ta­ri­sches Win­ter­mär­chen mir immer span­nen­der scheint, sich ken­nen. Ich hof­fe auch, dass mein Kopf sie nicht wegen Schlös­sern, son­dern wegen einer ähn­li­chen Auf­fas­sung von Film(emachen) zusammenbringt.
  • In einem Kino gibt es Tati-Pos­ter! Habe ich das letz­tes Jahr auch gese­hen und vergessen?

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  • Ich habe in The Whis­pe­ring Star eine Andro­idin gese­hen, die in einem Raum­schiff lebt, dass eigent­lich ein Haus aus den 50er(ishen) Jah­ren ist. Dort sind Insek­ten (Schmet­ter­lin­ge) in den Neon­lam­pen gefan­gen. Fuku­shi­ma. Es wird nur geflüs­tert und der Film ist schwarz-weiss mit einer Eska­pa­de in Far­be und ich fin­de, dass er ein genies­ba­rer, hül­len-sty­lisher Film ist und ich hät­te ihn viel­leicht doch lie­ber am Anfang mei­ner Teen­age­hood gesehen.
  • Ich glau­be, dass alle mei­ne Waf­fel von ges­tern gese­hen haben und auch eine woll­ten, weil heu­te, als ich wie­der eine kau­fen woll­te, gab es kei­ne gro­ße mehr, nur vie­le kleinere.