Blog:
-
Wo der Witz hingeht
Je mehr und je öfter man Ernst Lubitschs Filme sieht, desto stärker dürfte auffallen, dass sie in aller Regel laut beginnen und immer leise enden. Was am Anfang noch zum Lachen war, verliert mit der Zeit seine Komik, indem sich eine reale Seite offenbart. Das passiert über die Filme hinweg,…
-
L’écran pétrifié (Etalagen VI)
Im Vorbeifahren: Eine zurückgesetzte Fassade, nur wenige Meter breit, die sich durch ihre Linie zwischen hellem und dunklem Putz vom Rest des nach links verlaufenden Hauses abgrenzt. Rechts daneben baut sich die hervorstehende Brandmauer des benachbarten Hauses auf, sodass stets ein Schatten in diese Ecke fällt, wo sich hinter einem…
-
Vergehendes Jahr 2024
Die Jahre vergehen mir auf die Nerven, das war auch in diesem nicht anders. Im Januar sah ich einige Filme, von denen ich wenig erinnere, ähnlich erging es mir in den darauffolgenden Monaten. Texte anderswo Texte Perlentaucher Texte Filmdienst Außerdem finden sich regelmäßig Texte in der NZZ
-
Notiz zu Islands von Charlotte Zwerin, David Maysles, Albert Maysles
Dokumentiert in einer etwas abgerundeten, das heißt zugerichteten Direct-Cinema-Ästhetik die Prozesse, die nötig sind, um öffentliche Kunst zu realisieren: Politische und ökonomische Debatten (USA), Dinieren mit einflussreichen Menschen (Frankreich) und höfliches Lächeln bei schlechten Scherzen von mächtigen Anzugsmenschen (Deutschland). Das ist eigentlich alles kaum repräsentativ, weil es in einem elitären…
-
Notiz zu Deux ou trois choses que je sais d’elle von Jean-Luc Godard
Bei Jean-Luc Godard unterscheidet die Kritik verschiedene Phasen wie bei Picasso. Deux ou trois choses que je sais d’elle widerspricht diesem Schubladenansätzen, vielleicht weil der Film aus dem Jahr 1967 ein Scharnier bildet zwischen zwei dieser Phasen, vielleicht aber auch, weil er kondensiert, was Godard über all seine Phasen hinweg…
-
Duisburger Fassadenkunde: Keinesfalls Zierwerk
Text: Leonard Krähmer Harun Farockis Festschriftbeitrag „Dreißig Jahre Düsterburg“ ist – der Titel lässt es erahnen – keine Lobeshymne auf Duisburg als Stadt. Wenn er „die Jugendstil-Einflüsse auf den Fassaden der Kleinbürgerhäuschen“ hervorhebt, „die es an vergleichbaren Fassaden vergleichbarer Häuschen vergleichbarer Städte nicht [gebe]“, ist das zwar ein scharfsinniges, aber…
-
Der Traum ein Spaziergang
Text: Rahel Jung Ein Gedankenaustausch zu Was hast du gestern geträumt, Parajanov? von Faraz Fesharaki Kommt, wir gehen los. Auf geht’s. On y va, sagen wir und machen uns auf den Weg. Spät am Abend in Duisburg, den Kopf voller Bilder und Gedanken, im Versuch uns im Sinne der Peripatetiker…
-
„Fuck, sie fickt mein Vorurteil“ oder auch: Duisburger Augenwinkelbeobachtungen
Text: Jonathan Bugiel Auf dem Weg zum Kino, vor und nach, im und über den Film, ständige Gespräche und Gedanken. Zum Gehen setzen wir einen Fuß vor den anderen. Eine einfache und logische Abfolge einer Handlung resultiert im Vorwärtskommen, Stehenbleiben, Umdrehen oder Zurückgehen. Beim Denken allerdings verhält es sich anders.…