In James Cagneys Körper sammelt sich auch heute noch der aufbegehrende Trotz, den man der unablässigen Ungerechtigkeit der Welt entgegenhalten müsste. Mal verkrampft, mal tänzerisch feuert sein Rocky, Gangster mit verstecktem Herzen, aus allen verbalen und metallenen Rohren, die ihm zur Verfügung stehen. Wenn Cagney mit seinen Revolvern feuert, sieht das aus, als schleudere er sein Inneres auf die Welt. Er wehrt sich gegen einen unausgesprochenen, den meisten von uns gemeinsamen Feind. Dieser Feind, das sind die Fehler, die wir ständig wiederholen, ohne zu wissen weshalb.
Einmal gestolpert in der Kindheit und ein Leben lang verflucht. Sein bester Freund entwischt den Polizisten und wird Priester. Cagney wird gefasst und wird Verbrecher. Die Kamera zeigt die Narbe des Priesters als Erinnerung an dessen mögliches anderes Leben als Gangster und sie sucht verzweifelt in den Augen des Gangsters nach eben einer solchen Narbe, die von dessen möglichen Leben als Priester erzählen würde.
Mehr ist es nicht und doch, so zeigt Michael Curtiz kann man sich gegen diese Bestimmtheit der vorgezeichneten Wege wehren, indem man menschlich wird oder bleibt in den Momenten, in denen es zählt. Die extrem verdichtete Atemlosigkeit legt einmal mehr die hilflose Langsamkeit des zeitgenössischen Erzählkinos offen. Als man noch mit Bildern zu berichten wusste, dauerte es nur Sekunden zwischen Liebe und Tod, alle Eindrücke des gelebten Lebens blitzen aus den Blicken hervor, die keiner Zeitlichkeit folgten, sondern einer Unbedingtheit. Letztere schwappt ständig und unberechenbar gegen die Pupillen Cagneys, der darauf wartet, vernichtet zu werden, um alle vorbestimmte Ungerechtigkeit mit sich in den Abgrund zu reißen.