Notiz zu Kairat von Darezhan Omirbaev

Ein Film über Bewegungen, die immer ins Leere gehen: kreisen, auf Gleisen treiben; stehenbleibende Riesenräder, jugendliches Herumlungern, ein Mobile an der Zimmerdecke. Darezhan Omirbaev verknüpft das Gefühl einer driftenden Jugend mit jenem des post-sowjetischen Zustands.

Mitten drin ein zugleich sanftes und brutales Gefühl. Es ist das Gefühl, das sich einstellt, wenn man in der Liebe abgelehnt wird. Omirbaev deutet mehr an, als er erzählt. Seine Meister sind offenbar Bresson und Tarkowski. Seine Methode hat zu tun mit dem Einschlafen und dem Aufwachen und allem, was dazwischen nicht passieren kann.

In Swetlana Alexijewitschs Leben auf den Trümmern des Sozialismus berichtet jemand, dass es um sie herum ganz anders aussah als in ihnen. Bei Omirbaev (und ohnedies oft im Kino) ist das anders. Die Umgebung spiegelt das Innenleben, jeder Blick nach Außen fällt in ein unausweichliches Innen.