Über uns

„Eine ganze Welt öffnet sich diesem Erstaunen, dieser Bewunderung, Erkenntnis, Liebe und wird vom Blick aufgesogen.“ (Jean Epstein)

Viennale 2015: Singularities of a Festival: HYPNOSE

Noti­zen zur Vien­na­le 2015 in einem Rausch, der kei­ne Zeit lässt, aber nach Zeit schreit. Ioa­na Flo­res­cu und Patrick Holz­ap­fel sind am bibli­schen sieb­ten Tag des Fes­ti­vals weit davon ent­fernt zu schla­fen. Statt­des­sen gehen ihre Träu­me mit den Fil­men spa­zie­ren in den Näch­ten Wiens, die nicht erst seit Arthur Schnitz­ler so eini­ge Ebe­nen bereithalten.

Mehr von uns zur Viennale

Ben Rivers Things

Patrick

  • Psau­me von Nico­las Boo­ne: Hal­lu­zi­nie­ren­de Afri­ka­ner strau­cheln durch einen hyp­no­ti­schen Film. Ein Mann, der aus­sieht wie Staub liegt auf einem Kar­ren. Die Män­ner holen Was­ser von einem Brun­nen. Sie hören nicht auf zu trin­ken. Die Kame­ra bewegt sich schwe­bend auf sie zu und dann zurück zum Wagen. Der Mann aus Staub erhebt sich plötz­lich. Er ist doch nicht tot.
  • Boo­ne bleibt immer in Bewe­gung, sei­ne Phi­lo­so­phie: Film als ein­ma­li­ges Ereig­nis. Ich bin mir nicht sicher, was ich von die­ser Phi­lo­so­phie hal­ten soll, aber das gute an ihr ist, dass sie auto­ma­tisch die Zeit, die Vor­gän­ge brau­chen, respektiert.
  • Die nächs­te Hal­lu­zi­na­ti­on war bereits frü­her: Things von Ben Rivers. Er stellt die Fra­ge, ob es genügt, wenn man in sich stim­mi­ge Ele­men­te in einem Film kom­bi­niert. Hier ist Film kein ein­ma­li­ges Ereig­nis, son­dern eine dau­ern­de Erin­ne­rung, ein Spei­cher, viel­leich­te ein Spei­cher die­ses Ereignisses?
  • Der Preis für die cine­phi­le Hand­lung des Tages geht an Flo­ri­an Wid­eg­ger vom Stadt­ki­no, der sich nur in die Abend­vor­stel­lung des Film­mu­se­ums begab für den Vor­film, gut 10 Minu­ten Erman­no Olmi. (aber Ach­tung: Laut Hans Hurch ist Cine­phi­lie eine Krankheit)
  • Das Pro­gramm The Colour of Things war eine Belei­di­gung für Ben Rivers.
  • In der Nacht träu­me ich tat­säch­lich davon, dass sich Freun­de von mir in Affen ver­wan­deln. Pri­ma­te hat sich in mein Unter­be­wusst­sein geschli­chen. Ich bin etwas über­rascht (nach wie vor) von der ver­brei­te­ten Annah­me, dass sich Wise­man durch eine beson­de­re Objek­ti­vi­tät aus­zeich­nen wür­de. Für mich waren bis­lang alle Fil­me, die ich von ihm sehen konn­te (viel­leicht feh­len mir ent­schei­den­de) Argu­men­ta­ti­ons­ket­ten, die durch ihre Struk­tur und ein­ge­streu­te Nah­auf­nah­men klar Stel­lung bezie­hen. Das macht sie nicht schlech­ter oder bes­ser, weil Wise­man so oder so ein unfass­ba­rer Beob­ach­ter von Arbeit, Pro­zes­sen und unse­rer Kom­mu­ni­ka­ti­on ist.

Ben Rivers Things

Ioa­na

  • Es war eine gute Ent­schei­dung Things wie­der zu sehen, ich fand ihn auch beim zwei­ten Mal genau­so fes­selnd. Aber es tat weh, die nächs­ten zwei Kurz­fil­me im Pro­gramm zu sehen.
  • Samuray‑S is the haun­ting ghost of a film, ever­y­thing about it resem­bles the way in which a long ago seen and loved film is remem­be­red – the images and sound emer­ge from the thick fog of memo­ry dis­tor­ted, dis­join­ted, mis­ty. That which takes hold of our sen­ses is a mul­ti­laye­red phan­tasm becau­se in its turn, that which is remem­be­red belongs to the realm of ghosts and magic – dreams that bring back dead lovers and heal­ing powers.
  • Nach einer hal­ben Vien­na­le kann ich zwi­schen den Scree­nings nur noch schlafen.
  • Über Pri­ma­te und Wise­man all­ge­mein muss man noch lan­ge nach­den­ken. Ich befürch­te, dass die Hys­te­rie des Fes­ti­vals ihn ver­schluckt hat.