Über uns

„Eine ganze Welt öffnet sich diesem Erstaunen, dieser Bewunderung, Erkenntnis, Liebe und wird vom Blick aufgesogen.“ (Jean Epstein)

Viennale 2015: Singularities of a Festival: FEDERN

Noti­zen zur Vien­na­le 2015 in einem Rausch, der kei­ne Zeit lässt, aber nach Zeit schreit. Ioa­na Flo­res­cu und Patrick Holz­ap­fel war­ten nach dem letz­ten Tag des Fes­ti­vals dar­auf, dass sich die Ein­drü­cke nie­der­le­gen, auf­kla­ren oder tie­fe­re Wahr­hei­ten offen­ba­ren. Bis dahin (und wir wer­den kom­men­de Woche unse­re High­lights prä­sen­tie­ren) blei­ben die Fet­zen der Vien­na­le, die wie Federn nach einer Kis­sen­schlacht in der Luft stehen.

Mehr von uns zur Viennale

Post Tenebras Lux6

Ioa­na

  • Ohhh! What a beau­ty! Oh I’ve never seen one as big as that before
  • Tie­ri­sche Lie­be ist sicher der gefähr­lichs­te Seidl Film, den ich bis­lang gese­hen habe. Ein Ein­griff [eine Inva­si­on] in und eine Para­de von Ein­sam­keit und Bedürf­nis­sen, bei der die Vor­stel­lung von sei­ner Arbeits­wei­se genau so insi­di­ös wie sei­ne zu ver­mu­ten­de Auf­fas­sung von Men­schen ist. Oder anders­her­um. Du hast natür­lich Recht jedes mal, wenn du mir mit Pui­us “Es ist nicht so ein­fach” antwortest.
  • Um mich von Per­fi­dia zu befrei­en, ver­su­che ich Jean­ne Bali­bars Pearl so oft wie mög­lich zu hören.
  • Die sehr gute Fuss­ball­sze­ne in Kes schließt sich zusam­men an einer Rei­he von wun­der­ba­ren Fuss­ball­sze­nen in Film (eigent­lich Rug­by, ich unter­schei­de nur zwi­schen Sport auf dem Boden und Sport im Was­ser, so wie mein Mit­chum zwi­schen zwei Arten von Schau­spiel unter­schei­det: with and wit­hout a hor­se) und plötz­lich steht Ken Loach in mei­nem Kopf aus die­sem ein­zi­gen Grund und für kur­ze Zeit neben Lind­say Ander­son und Car­los Reygadas.

Ken Loach Kes

Patrick

  • Deut­sche Schla­ger klin­gen eigent­lich wie chi­ne­si­sche Kin­der­lie­der. Nur lei­der ver­steht man den Text.
  • Hap­py Hour von Hama­guchi Ryu­suke ist ein Film über das ver­schwun­de­ne Lächeln. Es ist natür­lich mehr, aber bei mir bleibt das ver­schwun­de­ne Lächeln. (Wol­ken vor der Sonne)
  • Ein Man stand ges­tern vor dem The Birds-Pla­kat vor dem Film­mu­se­um. Er nahm sei­ne Frau an der Hand und zeig­te ihr ziel­si­cher: Das ist Tip­pi Hed­ren in Mar­nie.
  • Das Fuß­ball­spiel in Kes von Ken Loach ist unver­gess­lich. Allei­ne der Estab­li­shing-Shot des “Bob­by Charlton”-Trainers, der, wie ein Raub­tier gefilmt, allei­ne über das Fuß­ball­feld rennt, war den Film wert. Loach berührt da auch die wah­re Absur­di­tät von Sport­stun­den in der Schu­le, in denen der Ehr­geiz eini­ger auf die Lust­lo­sig­keit ande­rer trifft.
  • John Ford liebt Katha­ri­ne Hepb­urn in einem roten Son­nen­ball. In sei­ner Whis­key­fla­sche sieht er für einen Moment sei­ne Reflek­ti­on und dann dreht er einen Film, um zu ver­ges­sen. Letz­tes Jahr war die John Ford-Retro­spek­ti­ve, aber die­ses Jahr habe ich die Reflek­ti­on von Ford gese­hen. Es ist schon wie­der ein Jahr ver­gan­gen, seit­dem wir über eine sei­ner Ein­stel­lun­gen nach­ge­dacht haben. Wir müs­sen Apichat­pong fra­gen wie wir meh­re­re Leben haben kön­nen, um mehr Ford zu sehen.