Eine sechsköpfige Schiffsbesatzung auf dem Mittelmeer. Sie ziehen von Hafen zu Hafen. Es ist eine Reise ohne Anfang, ohne Ziel. Die Bilder der Reise zeigen poröse Grenzen und fließende Übergänge, zwischen Land und Wasser, Traum und Wirklichkeit, Geschichten und Gerüchten.
Die Hitze der Sonne konserviert die Menschen und ihre Umgebung, alles gibt sich ihrer warmen Ruhe hin. Zeit kondensiert zu einzelnen Momenten. Es sind Einstellungen der höchsten Konzentration, fragmentarisch zusammengeführt. Wie die Schiffsbesatzung – aus allen Himmelsrichtungen angereist, in ihren eigenen Zungen sich behutsam ausdrückend – fahren sie gemeinsam aufs Meer.
Körper und Hände bei der Arbeit auf dem Schiff. Ruhig atmend sieht man einen Mann in den Schlaf gleiten, irgendwo zwischen hier und dort. Das Einschlafen, eine kleine Reise. Irgendwo zwischen den Sprachen, mit denen sie sich verständigen, zwischen den Übersetzungen, den Fragmenten der Geschichten, die sie sich vorlesen, findet die Bewegung der Reise ihren Fortgang. Es sind Bewegungen, die einen Ort verlassen, um woanders anzukommen, aber die Überfahrt hat keine Richtung. Nur die kaum merklichen Schwellen zwischen hier und dort bleiben uns. So wie die Wellen den Felsen zu Sand abtragen, so vermischen sich die Worte und Klänge der Besatzung.
Das Wiegen des Schiffes wird zu einem Spiel von Licht und Schatten, ein Hin und Her. Und doch gehen die Menschen in diesem Dazwischen, auf diesem Schiff, in einer unmöglichen Intensität ihrem Leben nach. Das Schiff scheint ein unwirklicher Ort, weder zu Land noch zu Wasser, weder geträumt noch wachend. Ida (Angeliki Papoulia), die den Weg der Schiffsbesatzung vorgibt, geht sicheren Schrittes voran, ihre entschlossene Miene aber verweilt nur für einen Moment, die Richtung bleibt immer ungewiss. Ist es eine Irrfahrt oder eine Reise? So wie Ida immer eine neue Richtung wählt, sich gleichsam durch eine Leere zu bewegen scheint, so schwebt der Film. Ein Gefühl der Verlorenheit durchzieht die Bilder. Es ist eine Verlorenheit, die unvermeidbar ist, und daher umso gewollter. Ein Schauen ins offene Meer hinaus, ein sich öffnender Blick, ein verschwommener Blick, um sich nicht fokussieren zu können. In den kleinen Momenten reisen sie und Ida schaut hinaus auf Meer.