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Viennale 2025: Neunter Tag
Die verletzten Hunde mehren sich. In Vetre, pričaj sa mnom von Stefan Djordjevic fährt der Regisseur und Protagonist einen Hund an und pflegt ihn dann gesund. Die Wunde wird mit Honig versorgt. Das Jammern des Hundes hallt durch den Wald. Der Film ist sehr grün, der grünste Film des Festivals.…
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Viennale 2025: Achter Tag
Ein Sturm schleudert mir das harte Laub ins Gesicht. Die Krähen versammeln sich am Himmel, den sie in Schwärmen noch weiter verdunkeln. Ich folge ihnen mit den Augen, kann aber nicht erkennen, wohin sie flüchten, als es zu regnen beginnt. Two Seasons, Two Strangers von Shô Miyake berührt mich mehr…
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Viennale 2025: Siebter Tag
Man sieht all diese Filme und je mehr man sie sieht und zu ihnen formuliert, desto oberflächlicher wird man. Das liegt nicht an einer Erschöpfung, denke ich, es liegt daran, dass man in der Vielzahl des Verschiedenen irgendwann auf die eigene Meinung zurückgeworfen wird. Der einzelne Film lebt nur mehr…
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Viennale 2025: Sechster Tag
Nadav Lapid irrt in seinem Ken mit impressionistischer Wucht durch ein moralisches Inferno. Ich habe hier in den vergangenen Tagen immer wieder über den omnipräsenten Zeitbezug in den Filmen nachgedacht, anhand dieser Arbeit gebührt es, einen weiteren Blick darauf zu werfen: Es gibt nämlich einen himmelweiten Unterschied zwischen Filmen, die…
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Viennale 2025: Überblendungen
Gefühlt blickt die Viennale jedes Jahr aufs Neue ins Alentejo, in die grüne Hügellandschaft am Rand des Atlantiks, dieses Jahr gemeinsam mit Maureen Fazendeiro in ihrem neuen Film As estações, der ebenso viel mit dem lyrisch-idyllischen Bild Südportugals teilt, wie er es untergräbt. Fazendeiro sucht die sogenannten Dolmen auf den…
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Viennale 2025: Fünfter Tag
Mein Blick geht zu Boden. Laubsterne vertrocknen auf dem Asphalt. Sie kringeln sich und zerbröseln schließlich zwischen den Fingern oder unbemerkt irgendwann im Wind. Ich versuche, nicht auf sie zu treten, warum auch immer, und springe wie ein von Hornissen umschwärmter Narr zwischen ihnen umher, nur ja nicht auf das…
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Viennale 2025: Vierter Tag
Es bräuchte wohl mindestens zwanzig Wörter, die das l’eau scintillante, also jenes auf Wasseroberflächen glitzernde Sonnenlicht in all seiner Verschiedenheit benannten, um überhaupt beschreiben zu können, was Jean Epstein in einem Film wie Chanson d’Ar-Mor und seinem Werk generell unternimmt. Da die Wörter in meiner Sprache fehlen, bleibt mir nur…
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Viennale 2025: Dritter Tag
Kurzer Kommentar zur Magie von Filmen: Als wir uns Alexandre Koberidzes What do we see when we look at the sky? vor einigen Jahren zuhause ansahen, wurde währenddessen unsere Katze überfahren. Sein neuer Film Dry Leaf beginnt nun mit einer Katzensequenz. Ich blinzelte einige Male beziehungsweise konnte nicht alles im…












